Auf
¼ Stunde Entfernung lang geniesst man hier
Gebirgsansicht
, wie sie wohl kaum ein Ort am See und in der weiten
Umgebung bieten kann. Flankiert von den Tölzer Bergen und den
Allgäuer- Alpen liegt hier in seiner ganzen
majestätischen Pracht das Karwendel- und Wettersteingebirge
mit seinen Bergkämmen, Spitzen und Riffen; man unterscheidet
die Hütte auf dem Blomberg bei Tölz und die
Felsenkonturen der Zugspitze und empfindet so recht die Allgewalt der
Natur.
Von der
letzten Ruhebank schlängelt sich ein Fussweg durch
Fichtenjungholz zu einem richtigen Waldpfad, der bis an die Strasse von
Seeshaupt gegen Staltach führt; wir überschreiten
diese Strasse dem Wegweiser folgend, der über Frechensee zur
Lauterbachermühle zeigt und befinden uns nach einigen 100
Schritten an dem Ufer des Ferchen- oder Frechensees. Schilf
besäumt den Rand dieses kleinen einst der Göttin
Freya oder Frigga, der Mutter der Götter geweihten Sees, der
den Besuchern, je weiter man ihn umkreisen will, immer ein anderes
farbenprächtiges Bild bietet. Der jetzige Besitzer ist Baron
Simolin von Seeseiten, und es ist hier mit Dank zu begrüssen,
dass diese Naturschönheit, nicht auch wie von anderen
Feudalherren in der Nachbarschaft beliebt wird, dem Publikum
unzugänglich bleibt. Der Weg führt am Rande eines
Hochholzes fort und man findet hier einen schön gepflegten
Wald mit einer Menge alter, wetterzerrissenen Eichen, Buchen und
Fichten, die manchen Maler zu einer Skizze fesseln.
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