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Auf ¼  Stunde Entfernung lang geniesst man hier Gebirgsansicht , wie sie wohl kaum ein Ort am See und in der weiten Umgebung bieten kann. Flankiert von den Tölzer Bergen und den Allgäuer- Alpen liegt hier in seiner ganzen majestätischen Pracht das Karwendel- und Wettersteingebirge mit seinen Bergkämmen, Spitzen und Riffen; man unterscheidet die Hütte auf dem Blomberg bei Tölz und die Felsenkonturen der Zugspitze und empfindet so recht die Allgewalt der Natur.

Von der letzten Ruhebank schlängelt sich ein Fussweg durch Fichtenjungholz zu einem richtigen Waldpfad, der bis an die Strasse von Seeshaupt gegen Staltach führt; wir überschreiten diese Strasse dem Wegweiser folgend, der über Frechensee zur Lauterbachermühle zeigt und befinden uns nach einigen 100 Schritten an dem Ufer des Ferchen- oder Frechensees. Schilf besäumt den Rand dieses kleinen einst der Göttin Freya oder Frigga, der Mutter der Götter geweihten Sees, der den Besuchern, je weiter man ihn umkreisen will, immer ein anderes farbenprächtiges Bild bietet. Der jetzige Besitzer ist Baron Simolin von Seeseiten, und es ist hier mit Dank zu begrüssen, dass diese Naturschönheit, nicht auch wie von anderen Feudalherren in der Nachbarschaft beliebt wird, dem Publikum unzugänglich bleibt. Der Weg führt am Rande eines Hochholzes fort und man findet hier einen schön gepflegten Wald mit einer Menge alter, wetterzerrissenen Eichen, Buchen und Fichten, die manchen Maler zu einer Skizze fesseln.

© 2006  Susanne und Norbert Hornauer