[home] [historisches] [grundlagen] [planung] [impressionen] [links] [impressum]


... Feldbau und Viehzucht wurden früher nicht bevorzugt, da der Boden mager war und nur Laubdüngung erhielt; auch von den schmackhaften Fischen des Sees – den Renken, Lachsforellen, Hechten, Wallern etc. – werden die Anwohner wenig bekommen haben, da strenge Vorschriften über Ablieferung an das Klosterstift vorhanden waren.

In der Nähe von Seeshaupt und bei Staltach finden sich wohl noch Spuren von Hochäckern, die späteren Bewohner scheinen neben der Fischerei, von Holzschnitzerei und durch Frohndienst beim Stifte Bernried, später durch Hausieren, ihr Dasein notdürftig gefristet zu haben.

Von den die Schiffe umschwebenden zahlreichen Stockenten und Möven erzählen die Chronisten nichts; diese Wasservögel haben sicher wenig Liebhaber damals gehabt.

Unter dem 30jährigen Krieg hat Seeshaupt wenig zu leiden gehabt; vielleicht boten sich den Schweden zu wenig Plünderungsobjekte, oder es war ihnen der Ort zu abgelegen; am oberen See wurden aber die zur Rosen – einst Wöhrd-Insel – führenden zwei Brücken und die Wallfahrtskirche dort von den Schweden zerstört.

Dagegen scheint Seeshaupt während des spanischen Erbfolgekrieges 1742 - 45 okkupiert gewesen zu sein. Ein Teil der österreichischen Armee brach damals zwischen Seeshaupt und St. Heinrich auf dem zugefrorenen See ein und verschwand mit dem Train und der Kriegskasse.

Auch Anfang des vorigen Jahrhunderts erfolgten Durchzüge der Franzosen.

Im Jahre 1522 wurde hinter der Kirchenmauer eine Denksäule errichtet, welche den Platz als „See-Gericht", weil dort die Fischer ihre Streitigkeiten schlichteten, bezeichnete. Nach anderen Version soll die Säule die Seegrenze bezeichnen.

Die alte Pfarrkirche wurde 1487 eingeweiht. Von den alten Familien existieren noch die Namen: Doll, Egold, Resch, Bischetsrieder, Liedel. 1851 wurde nach Seeshaupt die Dampfschiffahrt, 1865 die Eisenbahn nach Penzberg eröffnet. 1905 wurde ein neues Schulhaus und 1909 wie oben schon erwähnt, Kirche und Turm neu gebaut.

© 2006  Susanne und Norbert Hornauer