Seeshaupt
besitzt auch einen Verschönerungsverein, der sich
angelegen sein lässt, die noch freien Aussichtspunkte mit
Ruhebänken auszuschmücken und den Fremden
möglichst angenehmen Aufenthalt zu verschaffen. So befinden
sich Ruhebänke an dem Anfang der Seepromenade,
südlich vom Hotel mit Aussicht auf die zahlreichen
Badehütten und den See. Im Hochsommer ist dieser Platz eine
Erholung und eine Augenweide für heitere und moquante Bilder.
Es tummeln sich im Wasser Dutzende von Herren und Damen, man denkt
manchmal unwillkürlich an Meister Böcklins
„Spiel der Wellen" und geniesst im Geiste das Leben und
Treiben der fernen Seebäder. Doch wozu in die Ferne schweifen,
begnügen wir uns mit unseren
Süsswasserbädern, schauen in den blaugrünen
See und träumen, wenn abends der Mond die Fluten
gespensterhaft beleuchtet und Dutzende von Kähnen sich in den
Fluten schaukeln, von den Freuden und Leiden, die auf diesen
Gewässern geheimnisvoll seit Jahrhunderten und schon zurzeit
des „Einbaums" als einziges Fahrzeug auf dem See sich
abspielten. Das prächtige Ruderboot
„Buccentauro,“ das im Jahre 1668 von Ferdinand
Maria in Starnberg erbaut wurde und dessen Geschichte ja mit dem oberen
See zusammenhängt, wird kaum oder selten bis an das
Südufer des Sees gerudert worden sein.
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