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Seeshaupt besitzt auch einen Verschönerungsverein, der sich angelegen sein lässt, die noch freien Aussichtspunkte mit Ruhebänken auszuschmücken und den Fremden möglichst angenehmen Aufenthalt zu verschaffen. So befinden sich Ruhebänke an dem Anfang der Seepromenade, südlich vom Hotel mit Aussicht auf die zahlreichen Badehütten und den See. Im Hochsommer ist dieser Platz eine Erholung und eine Augenweide für heitere und moquante Bilder. Es tummeln sich im Wasser Dutzende von Herren und Damen, man denkt manchmal unwillkürlich an Meister Böcklins „Spiel der Wellen" und geniesst im Geiste das Leben und Treiben der fernen Seebäder. Doch wozu in die Ferne schweifen, begnügen wir uns mit unseren Süsswasserbädern, schauen in den blaugrünen See und träumen, wenn abends der Mond die Fluten gespensterhaft beleuchtet und Dutzende von Kähnen sich in den Fluten schaukeln, von den Freuden und Leiden, die auf diesen Gewässern geheimnisvoll seit Jahrhunderten und schon zurzeit des „Einbaums" als einziges Fahrzeug auf dem See sich abspielten. Das prächtige Ruderboot „Buccentauro,“ das im Jahre 1668 von Ferdinand Maria in Starnberg erbaut wurde und dessen Geschichte ja mit dem oberen See zusammenhängt, wird kaum oder selten bis an das Südufer des Sees gerudert worden sein.

© 2006  Susanne und Norbert Hornauer