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wir bei
BERNRIED
an. Im
Jahre 1120 verwandelte Graf Otto von Valley das südlich
vom Karpfenwinkel gelegene Schloss in ein Stift und wurde vom Papst
Calixtus 1123 die Stiftung bestätigt; der Bau der Dorfkirche
erfolgte 1382. Unter Herzog Albrecht im Jahre 1437 erhielt das Stift
Fischereirechte.
Neben dem
Stift, befand sich ein im Jahre 1142 von Herluca von Epfach,
einer fürstlichen Maria Magdalena, gegründetes
Nonnenkloster.
Nach der
Säkularisierung 1803 kam das ehemalige
Augustiner-Chorherren-Stift in die Hände der Familien von
Dall’ Armi, dann Montecucculi und später als
Schenkung in den Besitz derer von Wendland, die es jetzt noch besitzen.
Bernried
liegt zwischen Bäumen und Gärten und wird
wegen seiner reizend ruhigen Lage namentlich von Malern gern besucht;
es hat vorzügliche Wirtschaften. Die Umgebung besteht in
wildreichen Wäldern, welche zum grossen Teile in Naturparks
verwandelt sind. Von Bernried gelangt man in einer Viertelstunde per
Bahn oder Schiff oder in einer Gehstunde durch schattigen Hochwald
über die der Frau von Knosp, jetzt von Simolin
gehörige Schlossanlage Villa Seeseiten, nach Seeshaupt.
Wählt man den einzig schönen Fussweg durch den Park,
so gelangt man kurz vor Seeshaupt an das Gasthaus des Weilers
Seeseiten. Der langjährige Besitzer,
Distriktsrat Metzger ist
vor zwei Jahren gestorben. Unter den dortigen. Kastanien geniesst man
eine prächtige Übersicht über das nahe
Seeshaupt und den unteren See bis Rottmannshöhe,
Bismarckdenkmal, Seeburg, Ammerland, Ambach, St. Heinrich.
Eine
kleine Viertelwegstunde, und man hat rechts den Maierhof
Schalleck
und links die erste z. Zt. Dem Baron Eichthal gehörige Villa
von Seeshaupt erreicht.
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